„Es gibt zwei Farben für eine Yacht: Weiß oder Schwarz. Aber nur ein Narr würde sein Boot schwarz färben.“ – Nathanael Herreshoff, einer der bekanntesten Marinearchitekten, Maschinenbauingenieure und Innovatoren im Yachtdesign des 20. Jahrhunderts.
Eine Yacht muss einfach glänzen, nicht wahr? Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn der Stegnachbar Ihre glänzende Yacht bewundert, vielleicht sogar ein bisschen neidisch ist! Die Hochglanz-Kur für Ihr Boot ist wirklich keine Zauberei, doch ein Prozess von Blut und Tränen, um bis zum Hochglanz zu kommen – „Wer schön sein will, muss leiden“ – eben. Um das Boot zum Funkeln zu bringen, muss man dabei auf einiges achten und sich bei Zweifel an einen Experten wenden.
Warum wird eine Yacht überhaupt poliert und welche Oberflächen können poliert werden?
Eine Yacht wird poliert, um Unebenheiten, kleinere Beschädigungen und Schmutz von der Oberfläche zu entfernen und das Boot von äußeren Einflüssen zu schützen. Je nach Oberflächenart wird auch die Technik und die Mittel für die Politur angepasst. Die häufigsten Materialien die Poliert werden sind: Gelcoat, Lack und Folie.
Das passende Poliermitteln nutzen
Das Gelcoat ist eine etwa 1,5 mm dünne Außenhaut des GFK-Laminats. Beim Gelcoat gilt, dass es durch den Einfluss von Sonne, Salz, Kalk und Wind mit der Zeit matt wird. Vor allem leiden dabei Boote die in dunklere Farben, aber auch grau oder blau gefärbt sind – siehe Zitat am Anfang des Textes. Dunkles Gelcoat wird mit der Zeit milchig, bzw. bekommt eine matte weiße Schicht, welche zwar meißtens wieder glänzend gemacht werden kann, was aber mit sehr viel Aufwand verbunden ist. Leider hält der Glanz-Effekt nicht so lange an wie bei weißem Gelcoat.
Vor dem Polieren, egal um welche Oberfläche es sich handelt, wird das Boot erstmal gründlich gewaschen. Beim Gelcoat wird die Politur in den meisten Fällen in zwei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt werden abrasive Mittel aufgetragen, welche die Oberfläche erneuern und glätten. Im zweiten Schritt wird die Oberfläche versiegelt. Bei neuen Yachten, die noch relativ glänzend sind, kann man das abrasive Polieren überspringen und nach der Reinigung nur die Versiegelung auftragen.
Lackierte Boote werden auch poliert. Dabei arbeitet man auch nur mit Versiegelung, ohne abrasives Polieren. Bei lackierten Oberflächen muss man darauf achten, welche Mittel vom Lackhersteller erlaubt sind. Generell gilt, dass alle Poliermittel chemisch zugelassen sein müssen.
Folierte Oberflächen kann man auch polieren, abrasiv und fein. Es ist möglich dabei feine Kratzer zu entfernen, aber man muss sehr darauf achten, dass man die Farbschicht nicht wegpoliert. Auch hier gilt, dass man nur diejenigen Mittel benutzen darf, welche vom Folienhersteller empfohlen werden, bzw. welche chemischen Substanzen im Poliermittel nicht vertreten sein dürfen.
Fazit: Eine gute Politur erhält den Wert Ihrer Yacht für viele Jahre. Ein perfektes Oberflächenfinish zu erzielen, ist in der Regel mit großem Zeitaufwand verbunden. Derjenige, der es tut, muss ein Gefühl dafür haben und mitdenken. Poliert werden können praktisch alle Oberflächen. Dabei muss man darauf achten, dass man das passende Poliermittel für jede Oberfläche nutzt.
Polierarbeit: ein Leitfaden
Die Polierarbeit wird in der Regel in 3 Schritten durchgeführt:
- Schritt 1: Reinigen/Waschen,
- Schritt 2: Polieren,
- Schritt 3: Versiegeln
Poliert lässt sich das Boot in der Saison leichter waschen und reinigen, denn Regenspuren, Pollen und andere Verschmutzungen haften an der glatten Oberfläche weniger an.
Bei dunklen Oberflächen ist jede Verschmutzung und Spur extrem auffällig, und der Effekt der Politur hält kürzer an. Mattes und milchiges Gelcoat ist mehr als nur ein optisches Problem: Es beschleunigt den Verfall des Rumpfes. Deshalb ist es wichtig, dass Sie ihr Boot regelmäßig polieren lassen – am besten von einem Fachmann, und es dann bei der Nutzung in der Saison regelmäßig entsalzen und mit Süßwasser herunter waschen. Fachgerechtes Polieren bringt den Glanz ihrer Yacht zurück. Ein Fachmann wird auch eventuelle Strukturrisse in den Oberflächen erkennen, damit in Zeit reagiert werden kann, und notwendige Maßnahmen vorgenommen werden können, um das Verbreiten der Risse zu verhindern.
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